Einige von euch haben es bereits auf meiner Seite in Instagram oder auf Facebook gesehen: Unser Geiseltal von Oben. Auch ich habe nun für euch Fotos „von oben herab“! Dabei habe ich mich nicht für eine Drohne entschieden. Sondern bin mit Kamera und Heißluftballon für euch in luftige Höhen gestiegen.
Treffpunkt war in Langeneichstädt bei Familie Holter. Sie führen bei Uns im Geiseltal eine Agentur für Heißluftballonfahrten, nun schon in zweiter Generation. Gemeinsam im Jeep und Anhänger, mit Ballon und Korb drin, fuhren wir zu unserer Abfahrtsstelle (ja, so nennt man das nun, als getaufter Luftfürst). Zusammen mit den anderen Fahrgästen und Toni Mannchen, unserem Ballonfahrer, ging es nun ans auspacken und aufbauen unseres Gefährts. Dabei hatten wir viel Spaß und konnten ein Gefühl für den Ballon bekommen. Tony hat uns dabei sehr gut angeleitet und sogar nebenbei geduldig all unsere Fragen beantwortet und viel wissenswertes erzählt.
Dann ging alles ganz schnell, der Ballon hatte nun genug Luft und mit ihm stieg auch der Korb. Also Sachen schnappen und schnell rein klettern. Als wir alle Sechs nun im Korb standen, kappte Toni, unser Fahrer, das Sicherungsseil zum Auto. Sozusagen den letzten Kontakt zur Erde und nun auf uns gestellt, stiegen wir immer Höher. Wie beschreibe ich euch dieses Gefühl?
Unser Geiseltal von Oben
Da fuhren wir nun, über 800m in der Luft und unter uns nicht mal mehr Erde, sondern der Geiseltalsee. Darauf vertrauend, dass ein Ballon mit heißer Luft uns oben hält. Mit einem Fahrer dessen 8 Jahre Berufserfahrung hoffentlich ausreichen, um uns auch wieder sicher auf dem Boden zu bringen.
Doch diese Gedanken rasen dir nur ein paar Sekunden durch den Kopf. Dann bist du einfach überwältigt von der Schönheit unseres Geiseltals. Die Sicht war wahnsinnig weit, man Konnte so viele Einzelheiten erkennen. Die Pyramiden des Mannsfelder Landes, den Uni-Riesen in Leipzig, das Kraftwerk von Halle/Schkopau, den Naumburger Dom und sogar bis in den Harz. Es war auch so friedlich und ich hätte die ganze Fahrt am liebsten dem Wolkenspiel als Spiegelbild auf unserem klaren See zugesehen.
Doch dann drehte sich der Wind und unser Fahrer zeigte was er kann, indem er nun mit dem Ballon tief runter ging und wir den Gästen der Marina Mücheln ein „Hallo“ zurufen konnten.
Wieder weiter oben in der Luft, fuhren wir über Felder in Richtung Schnellroda und hatten eine fantastische Sicht auf die Stadt Mücheln (Geiseltal). Durch die Topografie hatten wir einen unverstellten und unverbauten Blick auf viele Häuser und Sehenswürdigkeiten. Die Stadt lag so unter uns, als wenn man eben auf eine Landkarte blickt.
Weiter ging es einmal quer über die Straße Richtung Schnellroda und knapp über die Dächer der vorbeifahrenden Autos. Ja, unserem Fahrer saß oft der Schalk im Nacken. Mit unerwartet wechselnden Höhenmetern und vielen kleinen Anekdoten aus dem Ballonfahreralltag, gestaltete er die Fahrt für uns auch weiterhin sehr interessant. Der Abendsonne entgegen, suchten wir nun nach einem geeigneten Landeplatz zwischen den Feldern. Immer dabei in unserer Nähe war der Jeep mit Anhänger, Verfolgerauto genannt. Nach einer fast punktgenauen Landung auf einem Feldweg, ging es wieder an das Einpacken und Verstauen von Ballon und Korb. Alle, inklusive Fahrer halfen dabei nach Kräften wieder mit.
Zurück am Boden
Der Boden hatte uns wieder und das Abenteuer war bestanden. Zwischen den Feldern und dem Panorama des Sonnenuntergangs fand zum Abschluss die Ballontaufe statt. Wieder einmal mehr wurde mir bewusst, wie sehr sich das Geiseltal in den letzten Jahren verändert hat. Ich bin dankbar hier leben zu dürfen, umgeben von so viel Natur, Freiheit und guter Landluft.
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